Text: Melanie Peschel, 13.7.22
Ein Recht auf hohe Reichweite beim Elektroauto – muss das sein?
Yuval Harari hat einen treffenden Satz gesagt: „Once people get used to a certain luxury, they take it for granted. Then they begin to count on it. Finally, they reach a point where they can’t live without it.“
Diesen Gedanken im Hinterkopf – kombiniert mit allen Krisenlagen, denen wir weltweit begegnen, resultiert in der offenen Frage:
Ist es nicht an der Zeit, auch mal deutlich zu machen: Es gibt keinen Anspruch auf Komfort, nur weil er sich über Jahrzehnte etabliert hat?
In der Folge: Ist es tatsächlich notwendig, den Umstieg auf Elektroautos vehement damit zu verargumentieren, dass
– die Reichweiten besser werden
– das Ladenetz besser wird
?
Das sind die Argumente, die für Wechsel-Entscheidungen von Verbrenner- auf Elektro-Motor mitunter besonders den Komfort-Wunsch triggern.
In der Kommunikations-Strategie entwickeln wir immer wieder mit „Persona“ vor Augen Werte-Sets, um daraus Kernbotschaften und Argumente abzuleiten – mit dem Ziel, dass potenzielle Kunden etwas toll finden. Ich wünschte mir, dass solche Wertesets sich immer mehr verschieben würden hin zu einem Schwerpunkt, der nicht Komfort-getrieben, sondern Gemeinwohl-getrieben ist.
Frommer Wunsch oder erfüllbar? Das wird die Zeit zeigen.
Letzter Satz: Mit dem aktuellen EU-Beschluss, dass 2035 keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden, heißt das ja, dass wir immer noch bis in die 2050er Jahre eine ganze Menge Verbrenner-Fahrzeuge auf den Straßen in Europa sehen werden