Text: Melanie Peschel, 2.7.22
Menno, Manuel*, warum dauert das so lange mit dem Laden? Und warum nur mit 5 kW an der 11 kW Ladesäule?
…na – weil´s smart sein soll!
Dr. Manuel Lösch und seine Kollegen vom FZI Forschungszentrum Informatik hatten eine überzeugende Antwort und es mir auch bewiesen – und ich habe gestaunt:
Diese 30-Sekunden-Story steht unter der Überschrift „Alles für Netz – und den Geldbeutel“
Am Demo Day im Karlsruher Osten, dem Reallabor #SmartEast, wurde allerhand gezeigt und ausprobiert – unter anderem das intelligente Lademanagement.

Tesla will einfach nicht vollladen
Der Reihe nach:
Mein Tesla wurde an die Ladesäule gehängt und im System eingegeben, dass ich für 4 Stunden dort stehen werde, geplante Abfahrt 16 Uhr.
Das System sollte selbst entscheiden, wann und in welcher Geschwindigkeit das Fahrzeug auf 16 Uhr auf 100% vollgeladen werden soll, und zwar unter Berücksichtigung der für diesen Tag – Freitag 1.7.22 – über die EPEX SPOT bekannt gegebenen stündlichen Strompreise. In günstigen Viertelstunden-Abschnitten volle Power beim Laden, zu teuren Zeiten soll es mal eine Viertelstunde aussetzen.
Und: das System lädt nicht nur kostenoptimiert für mich als Nutzerin, sondern auch netzoptimiert:
Wenn´s Stromnetz ächzt, wird auch unter Berücksichtigung der Variablen „Viertelstunden-aktuelle Strom-Kosten“ und „Zieltermin für Vollladung“ angepasst. Und umgekehrt.
Sehr smart, wie ich finde!
Beim Demo-Day von #SmartEast durfte ich die Moderation übernehmen und hatte großen Spaß, viel Neues zu lernen von zahlreichen Fachexpertinnen und Fachexperten aus dem Smart-East-Reallabor.
Und – übrigens: Ich bin ca. 45 Minuten früher losgefahren, als geplant – d.h.: Der Tesla war NICHT voll aufgeladen. Schlimm? Nö – denn: Bei meiner Heimfahrt-Strecke von knapp 400 Kilometern von Karlsruhe nach Düsseldorf musste ohnehin ein Ladestopp eingeplant werden (nicht nur für den Auto-Akku, ich war auch echt k.o. …). Dieser Ladestopp war lediglich 5 Minuten länger – in Summe 15 Minuten Ladezeit – als wenn er voll gewesen wäre.
Das ist doch echt „verträglich“, oder?! Und: Es hat weniger gekostet und im smarten Quartier konnte optimiert die Strom-Produktion und der Strom-Verbrauch aufeinander abgestimmt werden.
Perspektivisch immer so smart – momentan im Testbetrieb im Reallabor #SmartEast.
*Manuel, du hast einen Kaffee gut bei mir…